Der Bedeutung des großen chinesischen Marktes bewusst, hat HELLER vor kurzem in sein Werk Changzhou investiert und damit die Voraussetzung geschaffen, dort jährlich mehr als 100 Maschinen zu produzieren. Im Beisein von lokaler Politikprominenz, zahlreichen bedeutenden Kunden und der HELLER Geschäftsführung fand am 16. Juni 2023 die offizielle Einweihung des Erweiterungsbaus statt.
Schon in den 1950er Jahren blickte HELLER weit über den europäischen Tellerrand hinaus nach China. Die damaligen Geschäftsführer knüpften wichtige Kontakte und begannen Werkzeugmaschinen für den dortigen Markt herzustellen. Einige gute Kooperationen mit lokalen Vertriebspartnern entstanden. Wachstum war angesagt und so errichtete der Nürtinger Maschinenbauer im Jahr 2013 eine eigene Niederlassung in Changzhou, das zentral im Yangtze-Delta liegt. Auf einer Gesamtfläche von 24.000 Quadratmetern entstand damals ein 7000 Quadratmeter großes Werk für Service und Montage.
Seither nehmen die Geschäfte kräftig an Fahrt auf. Zuerst primär mit namhaften Unternehmen der Nutzfahrzeug-Industrie. Seit Anfang der 2020er Jahre gewinnt HELLER auch zunehmend Kunden aus den Bereichen Aerospace, Maschinenbau, Hydraulik, etc. Die von diesen Branchen gefragten Universalmaschinen produziert das deutsche Unternehmen seit einigen Jahren vor Ort in Changzhou.
Ein entscheidender Schritt, denn laut Claude Ballay, General Manager von HELLER China, zeigen die Erfahrungen sehr deutlich, dass „local for local“ im chinesischen Markt immer wichtiger wird. Er erklärt: „Von uns werden hier Lieferzeiten von drei bis vier Monaten erwartet und diese müssen wir zuverlässig erfüllen. Zudem haben unsere Kunden eine verständliche Erwartungshaltung, dass wir einen Großteil dessen, was wir hier verkaufen, auch hier produzieren.“
Entsprechend startete HELLER vor vier Jahren mit dem Bau der ersten Bearbeitungszentren für den sogenannten Flächenmarkt. Kooperationen mit ortsnahen Lieferanten wurden geschlossen und eigene Mitarbeitende für die Montage sowie für die durchgängige Qualitätskontrolle ausgebildet. Die neue Strategie zahlte sich schnell aus. Trotz Corona-Delle wuchs insbesondere das Geschäft im Universalmaschinenmarkt, das inzwischen annähernd die Hälfte des Gesamtumsatzes in China ausmacht.
Neubau mit zusätzlichen 2000 Quadratmetern
Der Gesamtstrategie des chinesischen Universalmaschinengeschäfts „local for local“ folgend, legte sich die Geschäftsführung der HELLER Gruppe Ende 2021 fest, das Werk Changzhou zu erweitern. Im Frühjahr 2022 startete das Bauvorhaben, und rund ein Jahr später stand der 2000 Quadratmeter große Neubau, der am 16. Juni 2023 mit 30 VIP-Kunden, lokaler Politikprominenz und im Beisein der HELLER Geschäftsführung eingeweiht wurde.
Nach einer sehenswerten, bunten Eröffnungszeremonie folgten Reden von Mingjun Zhou, Vizedirektor des Verwaltungsausschusses von Wujin National Hi-Tech Industrial Zone, und Peter Weber, HELLER Geschäftsführer Vertrieb. Anschließend folgte ein allgemeiner Rundgang, bei dem die knapp 200 anwesenden Gäste die neu organisierten Produktionsabläufe beobachten konnten.
Am Nachmittag fand ein HELLER Open House mit diversen interaktiven Präsentationen und tiefer gehenden Touren durch das Werk statt. Hierbei führten die Gäste auch intensive Einzelgespräche mit leitenden Mitarbeitenden des Werks sowie mit den Vertretern von zwölf ausgewählten Partnerfirmen, die ihr Know-how auf eigenen kleinen Ständen präsentierten. Für Benedikt Wagner, Vice General Manager von HELLER China, steht fest: „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Noch mehr freue ich mich aber über die neuen Möglichkeiten, die wir jetzt zur Verfügung haben.“
Perfekte Rahmenbedingungen
Ab sofort stehen insgesamt 9000 Quadratmeter Produktionsfläche zur Verfügung. Mit dem Anbau wurden wichtige Rahmenbedingungen geschaffen, um auf effiziente und wirtschaftliche Art und Weise Maschinen in größerer Stückzahl herstellen zu können. Benedikt Wagner: „Durch die zusätzliche Fläche konnten wir weitere Montageplätze generieren und den Materialfluss im gesamten Werk komplett neu organisieren.“
Mit den neuen Rahmenbedingungen sehen sich Benedikt Wagner und Claude Ballay für die Zukunft gut aufgestellt. Demzufolge kalkulieren sie für die kommenden Jahre fest mit zweistelligen Zuwachsraten.
Mit Dualem Ausbildungsprogramm zu qualifizierten Mitarbeitenden
Damit dies gelingt, braucht HELLER China neben den räumlichen und technischen Voraussetzungen auch entsprechend qualifizierte Mitarbeitende. Basis dafür ist das seit einigen Jahren aufgelegte Ausbildungsprogramm, das dem Deutschen Dualen System angelehnt ist und bei Bedarf vom HELLER Stammwerk in Nürtingen unterstützt wird. Darüber hinaus wurde 2022 die Zusammenarbeit mit dem lokalen technischen College vertieft. Seitdem gibt es dort eine eigene HELLER Klasse, die für noch mehr qualitativ hochwertige Bewerbungen sorgen soll.
Aktuell beschäftigt die chinesische HELLER Niederlassung rund 130 Mitarbeiter, Tendenz steigend. „Um unsere zukünftigen Ziele zu erreichen, werden wir in den nächsten Jahren vermutlich noch weitere 40 bis 50 Fachkräfte einstellen“, sind sich Claude Ballay und Benedikt Wagner einig.