Das Jubiläum wirft seine Schatten bereits voraus. Von Mai bis Oktober 2019 zeigt das Stadtmuseum Nürtingen die Sonderausstellung „Beim Heller g’lernt“, in der die Öffentlichkeit in die Historie des traditionsreichen Maschinenbauers eintauchen kann. Am 6. Juli 2019 findet zusätzlich ein großer Jubiläumstag im Nürtinger Stammwerk statt, bei dem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter samt Familien einiges geboten sein wird. „Einen erheblichen Anteil unseres Erfolgs verdanken wir unseren Mitarbeitern, die ihre Aufgaben tagtäglich aufs Neue motiviert und auf einem herausragenden Niveau erfüllen“, so Klaus Winkler, CEO der HELLER Gruppe.
HELLER-Historie ist ein Stück regionale Industriegeschichte
Die Geschichte von HELLER ist untrennbar mit der Entwicklung der Region und der Stadt Nürtingen verbunden, wo das Unternehmen heute rund 1.700 Mitarbeiter beschäftigt und nach wie vor seinen Hauptsitz hat. Denn schon wenige Monate nach der Gründung expandierte Hermann Heller und pachtete mit dem sogenannten „Steinernen Bau“ ein erstes größeres Produktionsgebäude, wo von sieben Arbeitern und drei Lehrlingen fortan Parallelschraubstöcke, Ventilatoren und Wendeltreppen hergestellt wurden. Mit der Produktion von Kaltkreissägen zum Sägen von Metallen sowie der Fertigung von Sägeblattschärfmaschinen und Gewindeschneidapparaten gelang dem jungen Familienbetrieb 1898 der Einstieg in den Maschinenbau. Im Jahr 1900 stieg schließlich Hermann Hellers Bruder Ernst als gelernter Kaufmann ins Unternehmen ein. Dies war die Geburtsstunde der „Gebr. Heller Werkzeug- und Maschinenfabrik“ in Nürtingen.
Da die Nachfrage nach Maschinen aus dem Hause HELLER groß war, zog man zur Jahrhundertwende auf das neu errichtete Firmengelände in der Nürtinger Vorstadt. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg begann HELLER mit der Entwicklung und Produktion von Sondermaschinen zur Bearbeitung von Flugzeug- und Schiffsmotoren. Nach Kriegsende hatte sich das Nürtinger Familienunternehmen im Maschinenbau schnell einen Namen gemacht und begann in den 50er Jahren schließlich mit dem Bau von Transferstraßen, etwa für die Automobilindustrie. Nach dem Tod der beiden Gründerväter Hermann und Ernst führte mittlerweile die zweite Generation mit Hermann Heller Junior und seinen beiden Brüdern Rolf und Werner das Unternehmen in die florierende Zeit des Wirtschaftswunders. In den 60er Jahren schließlich übernahm mit Hubert und Berndt Heller die dritte Generation die Führung in der Maschinenfabrik und entwickelte die Firma zu einer international erfolgreichen Unternehmensgruppe mit Innovationsgeist und zahlreichen Standorten in allen wichtigen Märkten.
Mit gut gefüllten Auftragsbüchern ins Jubiläumsjahr
Heute entwickelt und produziert die HELLER Gruppe mit rund 2.900 Mitarbeitern weltweit Bearbeitungszentren und Fertigungssysteme zur spanenden Bearbeitung für zahlreiche Kunden aus der Fahrzeugindustrie und vielen anderen Branchen. In den letzten Jahren wurde das Programm um innovative Anlagen zur Beschichtung von Zylinderlaufbahnen erweitert. Trotz politischer Unsicherheiten blickt HELLER im Jubiläumsjahr optimistisch in die Zukunft. „Wir starten unser Jubiläumsjahr mit gut gefüllten Auftragsbüchern und wollen auch 2019 erfolgreich arbeiten“, sagt Klaus Winkler.