Wandel & Beständigkeit
Wenzlers Weg vom regionalen Sondermaschinenbauer zum globalen Lösungsanbieter
Seit fast 70 Jahren ist die August Wenzler Maschinenbau GmbH in Familienhand. Das ist allerdings auch schon alles, was über die Jahre beständig blieb. Denn auch hier, im beschaulichen Spaichingen, hat sich seit der Gründung durch August Wenzler im Jahr 1954 viel verändert. Das Unternehmen ist den Weg vom Drehteile-Hersteller über den regionalen Sondermaschinenbauer zum globalen Lösungsanbieter mit Herzblut und Konsequenz gegangen – gemeinsam mit HELLER.
TEXT Sabine Muth FOTOS August Wenzler Maschinenbau GmbH
Es war Norbert Wenzler, Sohn von Gründer August Wenzler, der den Familienbetrieb vom Hersteller von Drehteilen zum Sondermaschinenbauer weiterentwickelte. Heute, in der mittlerweile dritten Generation unter der Führung von Wolfgang Wenzler, wird das Unternehmen als globaler Problemlöser geschätzt. Eine neue Epoche in der Firmenhistorie begann 2009, als die August Wenzler Maschinenbau GmbH als neues Familienmitglied in die HELLER Gruppe aufgenommen wurde. „Die Flexibilität und Innovationskraft eines kleinen mittelständischen Unternehmens ließen sich mit der globalen Präsenz von HELLER bestens verbinden. So realisieren wir heute Projekte weltweit“, freut sich Wolfgang Wenzler.
Im malerischen Spaichingen, am Fuße der Schwäbischen Alb, befindet sich das HELLER Partnerunternehmen mit 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bester Gesellschaft. Es ist eine Region, in der viele kleine und mittelständische Betriebe auf die Metallbearbeitung spezialisiert sind. 13.000 Einwohner*innen zählt die Kleinstadt unter dem Dreifaltigkeitsberg am südlichen Albtrauf. Hier lässt es sich gut leben – und offensichtlich auch sehr erfolgreich arbeiten. „Als mittelständische Firma sind wir in der Lage, schnell und flexibel auf die Anforderungen unserer Kunden zu reagieren“, versichert Wenzler. Anforderungen, die einem dynamischen Wandel folgen.
Aus Erfahrung gut: Bearbeitungszentren für Aluminiumstrukturbauteile
Was die Automobilindustrie betrifft, geht der Trend eindeutig zu Strukturteilen aus Aluminium – aus Gewichtsgründen. Hier kann das Unternehmen punkten. „Unsere jahrzehntelangen Erfahrungen in der Aluminiumzerspanung und im Auslegen von Prozessen hat uns für den Wandel vom Verbrennungsmotor zum E-mobilen Fahrzeug sehr geholfen“, sagt Wolfgang Wenzler. Mit dem im Jahr 2010 entwickelten vertikalen 5-Achs-Bearbeitungszentrum VKM können vor allem Strukturbauteile wie Achsrahmen, Hilfsträger, Quer- und Längsträger hocheffizient gefertigt werden. Das weiterentwickelte vertikale Bearbeitungszentrum VPM hingegen ist vor allem für größere Werkstücke aus Aluminium konzipiert. Insbesondere die Sensorik, eine koordinierte Bauteileabfrage und Spannstrategie bieten einen hohen Mehrwert. Zahlreiche individuelle Fertigungslösungen für das Skateboard (Fahrzeug-Unterbau), für Achsträger, Batteriegehäuse und Chassis etc. wurden bei Wenzler entwickelt.
Zu den Erfolgsfaktoren des Unternehmens gehört die In-House-Produktion aller Komponenten, die ein spezifisches Know-how verlangen. Dazu gehören unter anderem die ausgefeilte Montagetechnik für Coil-Einschraubungen und robotergestützte Entgrat-Anlagen. Ganz neu ist die „Intelligente Spannvorrichtung“, die erstmals beim HELLER Open House im Mai 2022 vorgestellt wurde. HELLER Standard-Baugruppen, wie zum Beispiel direktangetriebene Rundachsen, sind jedoch fester Bestandteil der Maschinen. Geliefert werden die Bearbeitungszentren mit allem, was dazu gehört – schlüsselfertig eben. Die Turnkey-Lösungen werden zudem passgenau auf Industrie-4.0-Konzepte und eine Smart-Factory-Umgebung angepasst.
„Wir sind nicht nur Macher, sondern auch Berater auf Augenhöhe.“
Beratung und Engineering sowie die Prozessentwicklung gehören ganz selbstverständlich zum Leistungsangebot. Die Kommunikation mit Kunden findet stets auf Augenhöhe statt – direkt, konstruktiv und zielorientiert. Im Laufe der Jahre etablierte sich Wenzler so als Lösungsanbieter und Generalunternehmer für die Automobilindustrie.
Seit dem Anschluss an HELLER hat sich viel verändert: Nicht nur, dass der Vertrieb seitdem global ausgerichtet ist; auch in puncto Administration, Controlling, Logistik, Services etc. profitiert das Unternehmen von der „Mutter“.
„Mit HELLER gemeinsam konnten wir uns als kompetenter Partner für die Bauteile der E-Mobilität etablieren“, betont Wenzler. Doch immer wieder steht das Unternehmen vor großen Herausforderungen, die unter anderem dem Variantenreichtum der Bauteile und den volatilen Stückzahlen zuzuschreiben sind. Um diese Hürden zu nehmen, sind aus Sicht von Wolfgang Wenzler drei Faktoren entscheidend: ein flexibler Vertrieb, agile, mutige Techniklösungen und kreative Finanzdienstleistungen. Davon verspricht er sich auch zukünftig gute Perspektiven – Hand in Hand mit HELLER.