Schneller bearbeiten dank Künstlicher Intelligenz
Einfache Inbetriebnahme, umfassende Überwachung und perfekte Performance sind die zentralen Themen auf dem Messestand (Halle 9, Stand A50) von FANUC während der EMO vom 16. bis 21. September in Hannover. Außerdem stellt FANUC eine Reihe nützlicher Softwaretools und -optionen vor. Die Bedienoberfläche iHMI wurde weiter optimiert und die Bedieneinheit PANEL iH Pro mit einer leistungsfähigeren Hardware ausgestattet. Die beiden Steuerungsbaureihen 30i-B Plus und 0i-F Plus sind neue Innovationsstufen aus dem Bereich Factory Automation.
„Smart Machining“ bestimmt die softwareseitigen Neuerungen bei FANUC, die u. a. dank Künstlicher Intelligenz (KI) einen Gewinn an Performance bringen. Die Funktion „Smart Feed Axis Acceleration/Deceleration“ ermittelt im laufenden Betrieb das aktuelle Trägheitsmoment des Werkstückes und passt die jeweils optimale Beschleunigung des Servomotors an. Deutlich wird der Vorteil bei hohen Zerspanungsvolumen, wenn am Ende der Bearbeitungszeit das Werkstück erheblich leichter ist und höhere Beschleunigungen möglich sind. „Servo Learning Oscillation“ ist eine Softwarefunktion, die insbesondere beim Drehen hilfreich ist und einen länger dauernden, automatisierten Betrieb zulässt bzw. erleichtert. Mit dieser Funktion lässt man das Werkzeug oszillieren und verhindert das Entstehen langer Späne und damit das personalintensive Reinigen des Arbeitsraumes durch Mitarbeiter.
Ein ganzes Bündel an neuen Tools und Funktionen präsentiert FANUC auf der EMO den Besuchern. Dabei zählen diese Innovationen überwiegend zum Bereich Optimierung des Betriebsverhaltens und Maximierung der Verfügbarkeit durch bessere Zustandsüberwachung. Eine Baugruppe, die sich auch in Bestandmaschinen nachträglich einbauen lässt, ist die „Edge Analyzing Unit“. Neu ist dabei die synchrone Aufzeichnung von CNC- und von Sensordaten. Die Kombination dieser Daten und der Vergleich mit Solldaten bieten sich beispielsweise für eine präventive Wartung an. Vergleichbare Informationen lassen sich mithilfe der Software-Option AI Servo Monitoring gewinnen. Entwickelt worden war dieses Tool zur Analyse und Auswertung speziell von Daten der Arbeitsspindel. Nun hat FANUC diese Software erweitert, sodass alle Servoantriebe und Antriebsbaugruppen einer Maschine erfasst werden können. Künstliche Intelligenz vergleicht die aufgezeichneten Daten mit einem Normality Score und schlägt bei Überschreiten einstellbarer Grenzwerte geeignete Wartungsmaßnahmen vor. Diese Software ist Teil von MT-LINK i, der Software von FANUC zur Erfassung, Auswertung und Visualisierung von Maschinendaten. Für Bearbeitungsqualität, Oberflächengüte und Performance stehen die bereits bekannten, aber im Detail verbesserten Softwareoptionen Fine Surface Technology und Fast Cycle Time Technology, die nun um die Funktion 5-Axis Integrated Technology ergänzt werden. Ebenfalls verbessert wurde „Smart Rigid Tapping“, eine Bearbeitungsfunktion, die zum Gewindeschneiden dient. Nach dem Schneiden einer Gewindebohrung fährt nun die Spindel mit maximaler Motorleistung wieder aus der Bohrung heraus. Bis zu 35 Prozent der Zykluszeit, so haben Praxistests bei FANUC ergeben, lassen sich einsparen.
Umweltschutz gehört zu den wichtigsten Unternehmensgrundsätzen von FANUC. Als Spezialist für Industrieautomatisierung und Hersteller von CNC-Steuerungen, Robotern und Maschinen arbeiten wir kontinuierlich daran, Energie einzusparen und die Natur zu bewahren. Im letzten Geschäftsjahr hat FANUC den Energieeinsatz in der eigenen Produktion gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,7 Prozent gesenkt. Die Energieversorgung am FANUC Hauptsitz in Oshino wurde teils von Kerosin auf Gas umgestellt. Auch die Energieeffizienz der FANUC Produkte wurde weiter erhöht.
Zu unserer Unternehmenspolitik gehört das Versprechen einer „lebenslangen Service-Garantie“ für unsere Kunden. Das bedeutet, wir reparieren Produkte und bieten Service an, so lange unsere Kunden dies wünschen. Das trägt zu einer positiven Umweltbilanz bei.
Die Bedienoberfläche iHMI wurde weiter verbessert und erweitert und ist auch bei der CNC-Reihe 0i-F Plus erhältlich. Mit interaktiven Präsentationen demonstriert FANUC die einfache und übersichtliche Handhabung auf zwei Stationen: Auf iHMI Milling und iHMI Turning lassen sich ganz praxisnah Bedienung und neue Funktionalitäten testen. Neue Funktionen gibt es hierbei für die Vorbereitung der Bearbeitung (Werkzeuge einrichten, Programme und Simulationen), für die Bearbeitung selbst (easy operation) und für die Optimierung und den täglichen Betrieb mit Servo Viewer und Maintenance Manager. Ein für den Betreiber wichtiges Thema ist in diesem Zusammenhang der iHMI Maintenance Manager, dessen Funktion und Bedeutung für die Wartung an einem eigenen Demonstrator auf dem Messestand gezeigt werden. Die CNC-Steuerung 0i-F Plus glänzt nicht nur mit der neuen Bedienoberfläche, sondern auch durch neue Funktionen, die standardmäßig verfügbar sind. Zudem ist die Speicherkapazität auf 2 MB erweitert worden. Davon profitieren sowohl MTB als auch Betreiber. FANUC Picture ist beispielsweise für die individuelle, kundenspezifische Gestaltung der Bedienoberfläche interessant.
Deutlich einfacher soll die Inbetriebnahme einer Maschine mit dem für die 0i-F-Serie entwickelten Startup-Tool werden. Für eine Bearbeitung und für die Bewegungsführung wichtige Parameter können menügeführt vorab an einem PC eingegeben (Standardvorschläge für bestimmte Parameter) und einfach in die CNC übernommen werden. Aufgerüstet hat FANUC bei den Bedieneinheiten: Dem PANEL iH Pro mit 21.5’’ Widescreen-LCD wurden Prozessoren neuester Bauart spendiert. Sehr praktisch für MTB: PC Unit und Display Unit können nun getrennt voneinander an der Maschine platziert werden. An der Frontseite einer Maschine kann so das Display platzsparend und gestalterisch attraktiv untergebracht werden, während die PC-Einheit im Schaltschrank Platz findet. Ein zweites Display an anderer Stelle der Maschine, das man eventuell auf der Rückseite zum Werkzeugwechsel braucht, kann so einfacher in das Maschinengehäuse integriert werden.