Der Thüringer Wald ist mit seiner malerischen Landschaft eine Reise wert. Sehenswertes gibt es auch für den, der herausragende Fertigungslösungen sucht: Diese findet man in Steinbach-Hallenbach – am Standort der Paatz Viernau GmbH. Hier produzieren rund 90 Beschäftigte Einzelteile und Baugruppen für HELLER Bearbeitungszentren; auch die Herstellung von Bohr- und Mehrspindelköpfen, komplexen Vorrichtungen und Greifersystemen gehören zum Portfolio. Das Unternehmen blickt seit seiner Gründung 1890 auf eine bewegte Historie zurück – mit vorläufigem Happy End im Jahr 2018: Seither gehört Paatz Viernau zur großen HELLER Familie.
TEXT Sabine Muth FOTOS Paatz Viernau GmbH
Steinbach-Hallenbach liegt im Haseltal am Südwestabhang des Thüringer Waldes. Über allem thront die Burgruine Hallenburg. In der 9000 Einwohner zählenden Gemeinde liegen die Wurzeln des weltweit tätigen Unternehmens Paatz Viernau. Verbundenheit wird hier großgeschrieben. Spürbar wird das unter anderem am starken Engagement für Land und Leute in der Region: Ob Tablet-Computer für die Regelschule Steinbach-Hallenberg oder die aktive und konstruktive Mitwirkung am Breitbandausbau in der Region – Paatz ist dabei.
Bei aller Heimatverbundenheit und Wertschätzung für Tradition weht bei Paatz ein frischer Wind des Wandels. In eine auf Wachstum ausgerichtete erfolgreiche Zukunft möchte Christian Kurtenbach das Unternehmen führen. Der 54-jährige Familienvater von drei erwachsenen Kindern kam im Jahr 2014 zu HELLER. Er ist seit 2018 Leiter der Mechanischen Fertigung in Nürtingen und begleitete unter anderem den Aus- und Umbau der Fertigung in Brasilien mit Erfolg. Seit 2021 ist er bei Paatz in der Geschäftsführung.
Digitale Transformation basiert auf Vertrauen
Modern, innovativ, digital und nachhaltig – das sind die Attribute, die das Selbstverständnis des Unternehmens prägen. Die Digitalisierung innerhalb der Firmengruppe und insbesondere bei Paatz voranzutreiben hält Kurtenbach für oberste Priorität. An die Zeit ohne digitale Unterstützung kann er sich noch gut erinnern: „Als ich vor 35 Jahren meine Ausbildung absolvierte, stellte man überwiegend konventionell, von Hand eingestellte Maschinen, Werkzeuge und Teile her, um Maschinen manuell zu einer funktionierenden Werkzeugmaschine oder Spannvorrichtung zusammenzubauen. Know-how war hauptsächlich in den Köpfen von Mitarbeiter*innen gespeichert, alle anderen Informationen gab es ausschließlich in Papierform.“
Heute sieht das, unter anderem dank eines massiven Ausbaus der digitalen Infrastruktur in der Region Thüringen, ganz anders aus: Sämtliche Maschinendaten und Know-how sind im System gespeichert; das Feinplanungssystem wird eingesetzt, um detailliert, mehrstufig und zuverlässig zu planen. „Um diese Transformation zu schaffen und Akzeptanz zu erreichen, haben wir die Mitarbeiter*innen in den Prozess involviert und von Anfang an mit offenen Karten gespielt“, berichtet Kurtenbach.
Wachstum gelingt, wenn alle an einem Strang ziehen
Die erfolgreiche Entwicklung sieht Kurtenbach als echte Teamleistung. Die Räder greifen ineinander, Führungskräfte und Mitarbeiter*innen ziehen bei Paatz an einem Strang. Darum legt man höchsten Wert darauf, die Mitarbeitenden wöchentlich darüber zu informieren, was sich im Unternehmen tut. Die Motivation der Belegschaft steht im Fokus. Erst jüngst wurde ein neues, offenes Leistungsbeurteilungssystem eingeführt, das Mitarbeiter*innen zweimal pro Jahr ein detailliertes Feedback vermittelt – ein Angebot, das gut auf- und angenommen wird. Doch klar ist auch, dass sich Leistung lohnen muss. Über monetäre Anreize hinaus bietet Paatz seit Kurzem ein umfangreiches Gesundheitsmanagement: Es findet ein jährlicher Gesundheitstag statt und unter anderem wird der Besuch von Fitnessstudios sowie die Anschaffung von Fahrrädern gefördert. Die Altersvorsorge und Anreizsysteme für Azubis sind weitere Motivationsfaktoren.
Nachhaltige Entwicklung führt zum Erfolg
Die Nachhaltigkeitsziele von Paatz sind einfach und wirksam: Umwelt schonen, Kosten sparen, Zukunft sichern. In jedem Quartal werden Energieverbrauch, Abwasser, Abfälle und Emissionen, aber auch die Nutzungsdauer von Produkten und Verhaltensweisen der Mitarbeitenden genauestens unter die Lupe genommen und Schritt für Schritt Optimierungen umgesetzt. Stetige Weiterentwicklung ist bei Paatz Konstante – Verantwortung für Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen gehört dazu.
Der Anschluss an die HELLER Gruppe wird bei Paatz als richtiger Schritt in eine erfolgreiche Zukunft gesehen – da sind sich Unternehmensführung und Belegschaft einig. Verändert hat sich seit 2018 vieles: Prozesse laufen strukturiert ab, eventuelle Schwachstellen werden früh erkannt, um gegenzusteuern. Eine optimale Organisationsstruktur – das Ergebnis einer intensiven Restrukturierung im Jahr 2020 – legte das Fundament für eine enorme Produktivitätssteigerung und ein stetiges Wachstum. Heute ist Paatz stolz darauf, dass sich Kund*innen vom Angebot über die Produktion bis hin zur Lieferung und zum Service auf 100 % Qualität verlassen können.