Probleme machen erfinderisch – erwiesenermaßen. So konnten wir Menschen uns nur durch die Technik und immer neue Werkzeuge stets an neue Umgebungen und Bedingungen anpassen und überleben – im Gegensatz zu vielen anderen Lebewesen. Der älteste Beweis dafür sind Gerätschaften aus Stein. Schon vor über zwei Millionen Jahren nutzten die ersten Menschen diese als Verlängerung von Hand und Arm sowie unverletzliche Spezialisierung der Finger z. B. zur Jagd, Nahrungszubereitung oder Verteidigung. Im Laufe der Zeit entwickelten sich Werkzeuge mit unseren Herausforderungen und Bedürfnissen immer weiter – und mit dem Bevölkerungswachstum spätestens ab dem Mittelalter auch immer rasanter.
Nichts ist stetiger als der Wandel. Wirklich tiefgreifend wurde dieser in der Industrie ab ca. 1800. Vom Maschinenzeitalter über Fließbandfertigung, Elektronik und IT bis hin zu Automatisierung und zunehmender Digitalisierung: Die industrielle Revolution veränderte die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten nachhaltig – und tut es noch. So sind Maschinen und Geräte inzwischen zu selbstverständlichen Begleitern für uns geworden, privat wie beruflich: Wir halten per Smartphone jederzeit Kontakt zueinander, greifen über vernetzte Assistenzsysteme in Echtzeit auf Informationen zu und lassen uns bei der Arbeit und zu Hause von intelligenten Applikationen und Systemen unterstützen.
„Früher haben wir Werkzeuge benutzt, dann haben wir Maschinen bedient, jetzt interagieren wir mit intelligenten Systemen.“
Bruno Gransche, Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung
Letztendlich bleibt festzuhalten, dass die technologische Entwicklung unsere eigene Evolution verändert hat. Sämtliche Arbeitstechniken, die Anpassung an die Umwelt, Fortschritte und Innovationen wären ohne das Konzept des Werkzeuges an sich nie möglich gewesen.
Wortbedeutung/Definition
a) mit der Fähigkeit zu logischem Denken und zur Sprache, zur sittlichen Entscheidung und Erkenntnis von Gut und Böse ausgestattetes höchstentwickeltes Lebewesen
Beispiele:
_der schöpferische Mensch
_Mensch und Tier
b) menschliches Lebewesen, Individuum
Beispiele:
_der moderne Mensch
_etwas als Mensch beurteilen
c) bestimmte Person, Persönlichkeit
Beispiele:
_Er ist ein Mensch mit sicherem Auftreten.
_von Mensch zu Mensch
d) als burschikose Anrede, oft auch ohne persönlichen Bezug in Ausrufen des Staunens, Erschreckens, der Bewunderung
Beispiele:
_Mensch ärgere dich nicht!
_Mensch, da hast du aber Glück gehabt!
Synonyme zu Mensch
Erdbewohner, Erdbewohnerin, Geschöpf, Kreatur
Herkunft
Mittelhochdeutsch mensch(e), althochdeutsch mennisco, älter: mannisco, eigentlich „der Männliche“
Wortbedeutung/Definition
1.a) mechanische, aus beweglichen Teilen bestehende Vorrichtung, die Kraft oder Energie überträgt und mit deren Hilfe bestimmte Arbeiten unter Einsparung menschlicher Arbeitskraft ausgeführt werden können Beispiele:
_das Zeitalter der Maschine
_landwirtschaftliche Maschinen
1.b) Motor eines Autos
Beispiel:
Die Maschine hat 70 PS.
2.a) bestimmtes Flugzeug Beispiel:
_eine Maschine der Lufthansa
2.b) Motorrad
2.c) [Dampf]lokomotive
3.a) Kurzform für Schreibmaschine Beispiele:
_Ich schreibe Maschine.
_Der Chef diktiert einen Brief in die Maschine.
3.b) Kurzform für Nähmaschine
3.c) Kurzform für Waschmaschine
Beispiel:
_drei Maschinen Wäsche zu waschen haben
3.d) Computer, Rechner
Synonyme zu Maschine
Apparat[ur], Automat, Gerät, Maschinerie
Herkunft
Französisch machine < lateinisch machina = „(Kriegs-, Belagerungs) maschine“ < griechisch (dorisch) māchanā für: mēchanē = „mechanisch“
Die Produktionsstärke der Industrie ist einer der Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Maschinen tragen dazu bei, dass diese Produktivität, aber auch die Sicherheit und Einfachheit der industriellen Fertigung weiter steigen.
Schon heute sind Maschinen in der Lage, selbsttätig Befehle zur Regelung von Systemen auszulösen und proaktiv Informationen an den Menschen weiterzugeben. Fabriken sind oft auf die Unterstützung solcher Maschinen angewiesen, die die Techniken gut ausgebildeter und erfahrener Bediener*innen effektiv kopieren.
Auch intelligente Steuerungssysteme halten weiter Einzug in die moderne Fertigung. Während Maschinen in der Vergangenheit z. B. beim Erkennen eines Menschen im Gefahrenbereich nur den Betrieb aufrechterhalten oder einstellen konnten, können sie inzwischen fallabhängig auf solche Situationen reagieren. So kann etwa die Betriebsgeschwindigkeit gedrosselt werden, wenn es sich um eine hochqualifizierte Person im Gefahrenbereich handelt – oder es wird vollständig gestoppt, wenn dies nicht der Fall ist. Das gewährleistet nicht nur die Sicherheit von Bediener*innen, sondern ermöglicht auch eine effiziente und flexible Produktion ohne ungeplante Stillstände.
Kurz gesagt: Mit neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) werden Prozesse und Arbeitsformen der Industrie von Grund auf umgewälzt. Das erfordert ein neues Mindset – und neu definierte Regeln für die Beziehung von Mensch und Maschine.
Die Mensch-Maschine-Schnittstelle wird elementar für die sichere und komfortable Bedienung einer Anlage.
Mit der Industrie 4.0, digitaler Vernetzung und cyber-physischen Systemen in der Fertigung werden ehemals manuelle Arbeitsfelder technisiert. Durch die steigende Komplexität wird die Schnittstelle zur Technik und ihre möglichst einfache Bedienbarkeit immer wichtiger. Denn spätestens jetzt müssen sich alle Mitarbeiter*innen im operativen Geschäft in digitalen Arbeitswelten zurechtfinden – und der Aufwand, wenn diese sich erst noch in die Programmiersprache des jeweiligen Systems einarbeiten müssten, wäre offensichtlich zu groß für Unternehmen. Deshalb gibt es visuelle und audio-gestützte Dialogsysteme, die hier eine effiziente Schnittstelle bilden und die Komplexität reduzieren – so genannte Human Machine Interfaces (HMIs). Die vielen Funktionen moderner HMIs wie z. B. die Überwachung per Fernzugriff oder Dashboards mit KPIs vereinfachen Fertigungsprozesse deutlich. Dadurch und durch die Verfügbarkeit wichtiger Daten in Echtzeit helfen Human Machine Interfaces Bediener*innen nicht nur dabei, Betriebsbedingungen genau zu erfassen, sondern auch dabei, mit den richtigen Entscheidungen auf Veränderungen zu reagieren.
Trotz all dieser schon heute verfügbaren Optionen befinden wir uns Expert*innen zufolge erst am Anfang von Human Machine Interface Manufacturing. Es ist davon auszugehen, dass HMIs zukünftig immer leistungsfähiger werden und sogar in Echtzeit rechnen können.
Vom Schraubstock zum hochflexiblen Fertigungssystem
Bei HELLER begann alles 1894, als der erst 25-jährige Hermann Heller in Nürtingen die Firma „Hermann Heller Handelsgeschäft und Fabrikation in geschützten Artikeln und Uhrmacherwerkzeugen“ gründete. Während die Geschichte von HELLER genau wie die des werktätigen Menschen mit der Herstellung und Nutzung verschiedener Werkzeuge ihren Anfang nahm, kam auch hier schon bald ein gewisser Erfinder- und Innovationsgeist zum Vorschein. So wagte HELLER Anfang des 20. Jahrhunderts den Schritt hin zur Fräsmaschinenherstellung, brachte 1942 Fertigungsstraßen auf den Markt, führte in den 1950ern die elektrohydraulische Steuerung ein und versorgte seine Montagestationen schon in den frühen 60er Jahren mittels induktiv gesteuerter Flurförderfahrzeuge mit Material.
In diesem Tempo wurde aus anfangs sieben Gesellen und drei Lehrlingen eine global agierende Unternehmensgruppe mit 2.560 Mitarbeiter*innen und einem weltweiten Kompetenznetzwerk. Heute entwickelt und produziert die HELLER Gruppe modernste CNC-Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme für die spanende Bearbeitung. Vor dem Hintergrund von Industrie 4.0 und Digitalisierung hat der Maschinenbauer mit „HELLER4Industry“ darüber hinaus ein innovatives Konzept entwickelt, das die Maschinenproduktivität von HELLER Bearbeitungszentren weiter steigert, die Regeln der Mensch-Maschine-Beziehung neu definiert und damit einen echten Mehrwert für Kunden schafft.
Wie sich die Mensch-Maschine- bzw. Mensch-System-Beziehung weiterentwickeln wird – global wie speziell bei HELLER – können wir nur vermuten. Spannend ist die Expertenprognose, dass bis zum Jahr 2045 die KI die Kapazität des menschlichen Gehirns übertreffen wird. Unternehmen wie HELLER, die von Menschen geprägt wurden und werden, Maschinen betreiben und produzieren und dabei auch innovative Technologien einsetzen, dürften hier ein „Aber“ zu entgegnen haben: Ist die KI nicht letztendlich auch nur ein Werkzeug, das die Fähigkeiten des Menschen ergänzt und optimiert? Schließlich kann der Mensch das große Ganze sehen, komplexe Systeme integrieren und auch nicht alltägliche Situationen bewältigen. Das hat er Maschinen voraus – und das macht ihn nach wie vor unerlässlich für Umgebungen, in denen komplexe Entscheidungen getroffen werden müssen.
Außer Frage steht wohl, dass sich die Beziehung von Mensch und Maschine und damit auch die Art und Weise, wie wir leben und arbeiten, weiter verändern wird. Ob der Mensch nun weiter dirigiert oder sich bald von intelligenten Systemen den Takt vorgeben lässt: Wir glauben an das Potenzial der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. Wir glauben auch, dass die beiden gar nicht so gegensätzlich sind, wie es auf den ersten Blick erscheint – und dass sie sich da, wo sie sich unterscheiden, dennoch perfekt ergänzen. Deswegen stellen wir Mensch und Maschine gleichermaßen in den Fokus unseres Schaffens – und dieses Magazins.